Wie ist der Stand des Friedensabkommens zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda einen Monat nach seiner Unterzeichnung?
Das am 27. Juni in Washington im Beisein von US-Außenminister Marco Rubio unterzeichnete Friedensabkommen zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda soll den Weg für eine neue Ära der Stabilität in der Region der Großen Seen ebnen. Doch die erste Phase lässt auf sich warten.
Am 27. Juni sorgten Kinshasa und Kigali für eine Überraschung: Während der Osten der Demokratischen Republik Kongo seit Monaten Schauplatz einer groß angelegten Offensive der von Ruanda unterstützten bewaffneten Gruppe AFC/M23 war, unterzeichneten die beiden Hauptstädte unter der Schirmherrschaft der Vereinigten Staaten ein Friedensabkommen. Das in Washington im Beisein von US-Außenminister Marco Rubio paraphierte und sowohl für seinen Inhalt als auch für seinen ehrgeizigen Zeitplan gelobte Abkommen soll einen Prozess in Gang setzen, der eine neue Ära der Stabilität in der Region der Großen Seen einläuten soll. Derzeit befindet es sich jedoch noch in der technischen Phase. Die erste Phase, deren Hauptziel der Austausch nachrichtendienstlicher Erkenntnisse zur Bekämpfung der FDLR ist, sollte 15 Tage nach der Unterzeichnung des Abkommens beginnen. Letztlich wird diese Phase jedoch erst nach dem ersten Treffen des Gemeinsamen Sicherheitsmechanismus – eines Gremiums kongolesischer und ruandischer Delegierter – richtig beginnen, das spätestens am 27. Juli eingerichtet sein sollte.
Eine Sitzung des Gemeinsamen Aufsichtsausschusses diese Woche in Washington
Obwohl sie noch nicht stattgefunden hat, wurde sie nun endlich für nächste Woche angesetzt. Erst dann dürfte sich vor Ort etwas bewegen… Bis Ablauf dieser Frist ist laut RFI-Quellen für diese Woche ein weiteres wichtiges Ereignis geplant: die Sitzung des Gemeinsamen Aufsichtsausschusses. Dieser Ausschuss spielt eine Schlüsselrolle, da er für die Entgegennahme von Beschwerden, die Prüfung von Vorwürfen von Vertragsverletzungen, die Beilegung von Streitigkeiten und gegebenenfalls die Unterbreitung konkreter Maßnahmen zuständig ist. Dieses hochstrategische Treffen, das in Washington mit den USA, Katar, der Afrikanischen Union sowie kongolesischen und ruandischen Vertretern am Tisch angekündigt wurde, könnte richtungsweisend für die Zukunft sein (www.rfi.fr) „29.07.2025“ weiterlesen