Die goldenen Jahre der kongolesischen Musik
Im Januar 1960 schlug African Jazz zwei Fliegen mit einer Klappe: Es brachte in Belgien (Brüssel) unter eigenem Label, Surboum African Jazz, eine Single-Stereo-Schallplatte heraus. Es nahm auch das Repertoire auf, nach dem das in die Unabhängigkeit entlassene Afrika tanzen wird: „Indépendance Cha-Cha“, „Table Ronde“ und „Tolingana Toyokana“.
1961 fliegt OK Jazz nach Belgien, um seine ersten Langspielplatten aufzunehmen. Da die Reise durch den Musikverlag „Ecodis“ finanziert wurde, musste OK Jazz seine Schallplatten unter dem Label von Surboum African Jazz aufnehmen.
Zwischen zwei Tourneen im Inland und im Ausland gaben die Orchester mindestens drei Konzerte pro Woche. Da sie vollzeitbeschäftigt waren – die Proben dauerten den ganzen Nachmittag und die Konzerte nahmen den größten Teil der Nacht in Anspruch -, wurde der kongolesische Musiker Vollprofi.
Nach seiner Rückkehr aus Belgien perfektionierte Franco (OK Jazz) sebene. Es handelt sich hier um eine anregende Improvisation der Lead-Gitarre, die Anfang der 50er-Jahre von Boane (Watan) lanciert wurde und die Tänzer zur Explosion brachte. Sebene machte Schule und brachte ihrem Erfinder die Bezeichnung „sorcier de la guitare“ („Zauberer der Gitarre“) ein.
Enttäuscht über den autoritären Führungsstil von Joseph Kabasele (Orchesterleader) und seine undurchsichtige Verwaltung von „Sourboum African Jazz“ verließen einige Musiker African Jazz und gründeten African Fiesta. Sie riefen auch ihren eigenen Musikverlag „Vita“ ins Leben.
Diese Spaltung markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der kongolesischen Musik. Einerseits wurde sie aufgrund ihrer vatermörderischen Natur von der kongolesischen Presse viel kommentiert. Andererseits stellte sich die Frage des Urheberrechts, Frage, die 1967 durch die Gründung der nationalen Verleger-, Komponisten- und Autorengesellschaft (Soneca) gelöst wurde. Nach diesem Erdbeben gründeten und trennten sich die Gruppen mit dem Rhythmus der Produktionen. Wiederholter Zankapfel: Führungskampf und Verletzung der Rechte der Musiker. 1965 zählte man über 600 Musikgruppen in Léopoldville. Trotzdem liefen die Geschäfte gut. Das von Tabu Ley (Rochereau) herausgebrachte Lied „Mokolo nakokufa“ wurde millionenfach verkauft. Nach dieser Bestätigung vertrat der Star von African Fiesta National und seine Gruppe 1966 den Kongo bei dem „Festival des Arts nègres de Dakar“ (Senegal). Er war auch der erste schwarzafrikanische Artist, der im Pariser Olympia auftrat (1970).
- African Jazz und OK Jazz dominieren die Szene:
- „Indépendance Cha-Cha“, „Table Ronde“ und „Tolingana Toyokana“ als Hymnen der Unabhängigkeit.
- Aufnahme von Langspielplatten in Belgien.
- Professionalisierung der Musiker durch ständige Auftritte und Proben.
- Entwicklung der Sebene:
- Anregende Gitarrenimprovisation von Franco (OK Jazz).
- Revolutioniert die Tanzmusik und bringt Franco den Titel „Zauberer der Gitarre“ ein.
- Spaltung von African Jazz:
- Gründung von African Fiesta durch unzufriedene Musiker.
- Entstehung des Musikverlags „Vita“.
- Wendepunkt in der Geschichte der kongolesischen Musik.
- Urheberrechtsfragen und kommerzieller Erfolg:
- Gründung der nationalen Verleger-, Komponisten- und Autorengesellschaft (Soneca) 1967.
- Über 600 Musikgruppen in Léopoldville im Jahr 1965.
- Millionenverkäufe von Tabu Leys „Mokolo nakokufa“.
- Internationale Anerkennung:
- African Fiesta und Tabu Ley vertreten den Kongo beim Festival des Arts nègres de Dakar (1966).
- Tabu Ley als erster schwarzafrikanischer Künstler im Pariser Olympia (1970).