Die „Zaiko-Generation“ und die neue kongolesische Musik
Seit Anfang der 70er-Jahre stieg eine neue Generation kongolesischer Musiker auf, die Matinée-Konzerte für die unter 21-Jährigen gaben. Man nennt sie auch „Zaiko-Generation“. Ihr Musikstil, obwohl sie in Lingala singen, unterscheidet sich von dem ihrer Vorgänger. Doch bleibt der bekannte und typische kongolesische Gitarren-Sound erhalten. Sie verzichten auf die Blasinstrumente und legen Wert auf Shows. Sie lassen sich von Tänzern und Tänzerinnen begleiten, deren Kostümierung – insbesondere die der Tänzerinnen – sehr gewagt ist.
Dank der modernen Medien (Video-Clips, DVD) und ihrer Produzenten werden ihre Musikproduktionen schnell an den Mann gebracht und die neuen Tanzstile verbreiten sich schnell.
Einige von ihnen haben sich in Afrika, Europa (Paris, Brüssel, London) und in den USA produziert. Von der Zahl ihrer Konzertbesucher können ihre Vorgänger nur träumen. So füllte Kofi Olomide vor einigen Jahren das Pariser Stadion Bercy. Das Gleiche erreichte auch Wenge Musica. Die Namen, wie Werrason, Papa Wemba, Madilu System usw. sind in Afrika, Europa und Amerika nicht unbekannt.
Trotz dieses Erfolgs der neuen Generation der kongolesischen Musiker ist auch der Kongo-Rumba noch nicht gestorben. Mit seinem 1991 für ein belgisches Label produzierten Album ist Wendo auf die Szene zurückgekehrt. Diese Rückkehr bekam eine internationale Bedeutung durch das Revival der alten kubanischen Musik, das durch den Film Buena Vista Social Club von Wim Wenders ausgelöst wurde. Im Jahr 1997 trat er in Abidjan (Cote d’Ivoire) im Rahmen von Mesa (Marché des Arts et du Spectacle) auf. Im Jahr 2000 gab er Konzerte in Europa (Berlin, Bonn) und in den USA. Es gründeten sich auch neue Bands, die Musik im Rumba-Stil spielen, z. B. Kékélé.
Die kongolesische Tanzmusik hat also noch eine Zukunft. Man braucht nur die afrikanischen Diskotheken in den großen europäischen Städten zu besuchen, um festzustellen, dass ca. 60 Prozent der dort gespielten Musik aus der DRKongo kommt und nach kongolesischen Rhythmen getanzt wird.
- Aufstieg einer neuen Generation:
- Seit den frühen 1970er-Jahren: Matinee-Konzerte für die Jugend.
- „Zaiko-Generation“ mit eigenem Musikstil und Fokus auf Shows.
- Veränderungen im Musikstil:
- Verzicht auf Blasinstrumente, Betonung des Gitarren-Sounds.
- Gewagte Kostümierung der Tänzer und Tänzerinnen.
- Erfolg durch moderne Medien:
- Verbreitung von Musik und Tanzstilen durch Video-Clips und DVDs.
- Internationale Auftritte und große Fangemeinde.
- Fortbestand der Kongo-Rumba:
- Wendos Comeback und internationale Bedeutung.
- Neue Bands im Rumba-Stil, z. B. Kékélé.
- Zukunft der kongolesischen Tanzmusik:
- Dominanz in afrikanischen Diskotheken in Europa.
- Großer Einfluss auf die afrikanische Musikszene.
Literatur
- Bemba, Sylvain: 50 ans de musique du Congo-Zaïre, Paris, P.A., 1984.
- Lonoh, M.B.: Essai de commentaire sur la musique congolaise moderne, Léopoldville, 1969.
- Lonoh, M.B.: Négritude, Africanité et musique africaine, Kinshasa, 1990.
- Ngandu Nkashama: Ivresse et vertige. Les nouvelles danses des jeunes du Zaïre, in: L’Afrique littéraire et artistique, nº 51, 91–94, zitiert in: I. Ndaywel è Nziem: Histoire générale du Congo. Duculot Afrique Editions, Paris, Bruxelles, 1998.
- I. Ndaywel è Nziem: Histoire générale du Congo, Duculot Afrique Editions, Paris, Bruxelles, 1998.