04.11.2025

Die exorbitanten Gehälter der Politiker in der Demokratischen Republik Kongo: eine Beleidigung für Leistung und Menschenwürde

Die Demokratische Republik Kongo ist zweifellos eines der wenigen Länder weltweit, in denen der Kontrast zwischen dem Einkommen der politischen Elite und den Lebensbedingungen der Bevölkerung ein skandalöses Ausmaß erreicht. Während die Menschen in vielschichtiger Armut leben – ohne ausreichenden Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung, menschenwürdigem Wohnraum oder grundlegender Infrastruktur – teilen sich einige wenige Politiker, oft ohne greifbare Erfolge, exorbitante Gehälter.

In organisierten Staaten ist die Vergütung im Allgemeinen proportional zu Anstrengung, Kompetenz, Erfahrung und vor allem Leistung. In unserem Land basiert sie auf Willkür, Vetternwirtschaft, Klüngelwirtschaft und der Selbstverteilung von Privilegien. Die Entscheidungsträger legen ihre Gehälter selbst fest, in bewusst aufrechterhaltener Intransparenz, und schaffen so eine Komfortzone, die völlig losgelöst von der Realität der Bevölkerung ist.“

Ein Beamter verdient mitunter kaum einen Dollar am Tag, während ein Parlamentsmitglied bis zu 30.000 Dollar im Monat einstreicht, oder sogar noch mehr, wenn es sich um die höchsten Machtpositionen handelt. Dieses erschreckende Ungleichgewicht wird durch eine Kultur des Schweigens aufrechterhalten: Wer es wagt, diese Ungeheuerlichkeit anzuprangern, riskiert Ausgrenzung oder gar Repression. Dieses mafiaähnliche System, geschickt als Demokratie getarnt, ist in Wirklichkeit eine Form des modernen Feudalismus.

Schlimmer noch, diese perverse Logik hat alle Bereiche der Gesellschaft durchdrungen. Arbeit wird nicht mehr wertgeschätzt. Sie basiert nicht mehr auf Kompetenz, Effizienz oder dem Dienst am Gemeinwohl, sondern auf Opportunismus und politischen Verbindungen. So erleben wir eine demotivierte Gesellschaft, in der junge Menschen dazu ermutigt werden, von einer politischen Karriere zu träumen – nicht um zu dienen, sondern um schnell reich zu werden.

Nehmen wir ein erschreckendes Beispiel: Die Demokratische Republik Kongo befindet sich seit fast drei Jahrzehnten im Krieg. Millionen Menschenleben wurden verloren, Familien auseinandergerissen, ganze Regionen verwüstet. Doch unsere Politiker leben im Luxus, ohne Reue, ohne moralische Verantwortung oder Pflichtgefühl. Es gibt keinen ernsthaften Plan zur Lösung der Krise, keine persönlichen Opfer für den Wiederaufbau des Landes. Das Leid der Bevölkerung scheint sie völlig unberührt zu lassen“.

Die kongolesische Politik ist zu einem Monstrum geworden, zu einem seelenlosen Instrument der Ausbeutung ohne jeglichen ethischen Kompass. Noch schockierender ist, dass diese Entwicklung mitunter von bestimmten religiösen Institutionen gebilligt wird. Kirchen, die eigentlich Gerechtigkeit, Mitgefühl und den Dienst am Gemeinwohl predigen sollen, werden zu Zufluchtsorten der Selbstverwirklichung, wo die Mächtigen ihr Image aufpolieren, Beifall ernten und das Gewissen der Menschen manipulieren.

Das Ergebnis ist eine gefährliche Vermischung von Glaube und korrupter Politik. Diejenigen, die Ungerechtigkeit anprangern sollten, schweigen oder kollaborieren damit. Ein stillschweigendes Bündnis zwischen bestimmten religiösen und politischen Führern hat den Glauben in ein Instrument mentaler Beherrschung und die Politik in eine Religion der Unterdrückung verwandelt.

Es ist diese toxische Verschmelzung von fehlgeleiteter spiritueller Macht und korrupter politischer Macht, die unser Land gelähmt hat – ein Opfer eines Systems, das seine eigenen Kinder moralisch, wirtschaftlich und sozial terrorisiert.

Kürzlich beobachtete ich mit Erstaunen, wie Regierungsmitglieder und einige prominente Pastoren eine öffentliche Spendenaktion für Kriegsopfer organisierten. Dies ist eine der größten Fehlentwicklungen unseres Regierungssystems: Menschen glauben zu lassen, ihr Überleben hänge von sogenannten „philanthropischen“ Gesten ab, wo doch ebendiese Menschen eigentlich Anspruch auf würdevolle, strukturierte und kontinuierliche Unterstützung durch die Machthabenden des Staates hätten.“

Statt ihrer souveränen Pflicht nachzukommen, inszenieren sich die Machthaber als gelegentliche Wohltäter und verteilen Almosen, um ihre Inkompetenz und ihren Zynismus zu kaschieren. Nationale Solidarität wird so zum Spektakel degradiert, und das Leid Unschuldiger dient als Kulisse, um das ramponierte Image einer gescheiterten Regierung aufzupolieren.

Der skandalöseste Aspekt ist, dass diese sogenannte Philanthropie aufhört, sobald die Kameras aus sind. Sie ist nichts als eine Maske, eine inszenierte Vorstellung, die die öffentliche Meinung manipulieren soll. Echte Lösungen werden unterdrückt, und die Machthaber entpuppen sich als die Totengräber der Rechte und der Würde des Volkes.“

Eines Tages wird eine Schocktherapie notwendig sein. Ein kollektives Erwachen. Eine tiefgreifende Neugründung unseres Gesellschaftsvertrags. Denn kein Volk der Welt hat sich je ohne Widerstand, ohne Mut, ohne einen Paradigmenwechsel von Ausbeutung und Verachtung befreit (https://finances-entreprises.com)