23.06.2025

Sozialpakt der Bischofskonferenzen der DR Kongo: CENCO und ECC übergeben Tshisekedi ihren Missionsbericht

Der kongolesische Präsident Felix Tshisekedi empfing am Samstag, den 21. Juni, in Kinshasa die Vertreter der katholischen Bischöfe (CENCO) und der protestantischen Pastoren (ECC). Im Mittelpunkt stand die Übergabe des Missionsberichts nach dreimonatigen Konsultationen zum Projekt „Sozialpakt für Frieden und gutes Zusammenleben in der DR Kongo und den Großen Seen“.

Auf dem Weg zum politischen Dialog unter kirchlicher Vermittlung?

Nach ausführlichen Gesprächen im In- und Ausland – auch mit AFC/M23-Rebellen in Goma – legten die katholische und protestantische Kirche ihren Bericht Präsident Tshisekedi vor. Das Treffen, ursprünglich für den 19. Juni geplant, wurde verschoben, sodass zentrale Kirchenvertreter nicht teilnehmen konnten.

Das Staatsoberhaupt begrüßte die Initiative, agiert aber „auf Eierschalen“, wie Berater berichten, da Teile der Opposition mit den Kirchen sympathisieren, jedoch teils im Verdacht stehen, mit Ruanda und der M23 zu kooperieren. Die Kirchen betonen, Ziel sei ein Sozialpakt, der nationalen Zusammenhalt und Versöhnung fördert. Eine Arbeitsgruppe soll die nächsten Schritte zur Umsetzung planen.

Warum Uganda seine strategische Position mit der DR Kongo festigt

Am 20. Juni verlängerten die DR Kongo und Uganda ihre Militärkooperation zur Bekämpfung der ADF-Rebellen. Doch Uganda verfolgt mehr als Sicherheitsinteressen: Der Zugang zum kongolesischen Markt, Infrastrukturprojekte und die Sicherung regionaler Einflusszonen spielen eine zentrale Rolle. Straßenbauprojekte sichern Handelswege, insbesondere für Gold und Kaffee. Mit dem neuen Friedensabkommen zwischen DR Kongo und Ruanda will Uganda auch wirtschaftlich seine Position stärken.

Exportstopp für Kobalt verlängert

Die kongolesische Regierung hat den Exportstopp für das strategisch wichtige Mineral Kobalt um drei Monate verlängert, um den Preisverfall zu stoppen und den Markt zu stabilisieren. Kobalt macht rund 20 % der Exporte aus. Die Regulierungsbehörde ARECOMS kündigte an, das Exportverbot bei Bedarf erneut zu prüfen oder zu lockern.

INSP warnt vor Cholera-Welle

Das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit (INSP) meldet 30.902 laborbestätigte Cholera-Fälle seit Anfang 2025 – 664 Todesfälle. Besonders betroffen: Nord- und Süd-Kivu, Tanganjika, Tshopo und Teile Kinshasas. Gesundheitsbehörden intensivieren Aufklärung, Verteilung von Chlortabletten und Behandlung, insbesondere für Kinder. Bürger werden aufgerufen, Präventionsmaßnahmen zu befolgen und bei Symptomen umgehend ein Gesundheitszentrum aufzusuchen.

Neuer Impf-Kommunikationsplan 2026–2030

Ein strategischer Kommunikationsplan soll die Impfquote im Kongo erhöhen und Epidemien vorbeugen. Zentrale Maßnahmen: Lokale Ansprache, Einbindung traditioneller und religiöser Autoritäten, gezielte Information über soziale und digitale Kanäle.

Brand im Kintambo-Krankenhaus, Kinshasa

Ein Brand zerstörte in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni weite Teile der Station 3 des Kintambo-Krankenhauses. Es gab keine Todesopfer, aber erhebliche Sachschäden. Die Ursache wird ermittelt.

HEINEKEN verliert Kontrolle über Anlagen in Goma und Bukavu

Wegen anhaltender Plünderungen und unsicherer Lage hat die Brauerei BRALIMA (HEINEKEN) in Goma und Bukavu die Produktion eingestellt. 1.000 Arbeitsplätze sind betroffen, in der Region herrscht Bierknappheit. Andere Brauereien des Konzerns in Kisangani, Lubumbashi und Kinshasa arbeiten weiter.

US-Botschafterin fordert starke Antikorruptionsgesetze

Bei einem Parlamentarier-Dialog in Kinshasa forderte US-Botschafterin Lucy Tamlyn ein unabhängiges Antikorruptionsgesetz und betonte die Rolle eines spezialisierten Wirtschaftsgerichts. Die Bekämpfung von Korruption sei Schlüssel für nachhaltige Entwicklung und internationale Investitionen.

Nord-Kivu: Bushenge Hunde bestreiten Verbindung zur M23

Die Führung der Bushenge Hunde-Gemeinschaft in Nord-Kivu widersprach öffentlich allen Gerüchten über eine Zusammenarbeit mit der Rebellenbewegung M23. Sie ruft ihre Mitglieder zu Disziplin und Patriotismus auf.