05.11.2025

Die Demokratische Republik Kongo kündigt eine nationale Impfkampagne gegen Polio und Masern an

Die Impfkampagne gegen Kinderlähmung und Masern findet vom 27. bis 29. November in der gesamten Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) statt. Gesundheitsminister Roger Kamba gab dies am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Kinshasa bekannt.

Ziel dieser nationalen Impfkampagne ist es laut kongolesischer Regierung, „keine Kinderlähmungsfälle mehr in der DR Kongo zu haben“ sowie Masern und Röteln auszurotten. Hauptziel der Kampagne ist es, fast 28,5 Millionen Kinder im Alter von 0 bis 59 Monaten durch die orale Verabreichung von zwei Dosen des Polio-Impfstoffs zu schützen (www.radiookapi.net)

Masern-Ausbruch: Gesundheitsalarm in Mbuji-Mayi

In der Provinz Kasai-Oriental ist ein besorgniserregender Wiederanstieg der Masern zu verzeichnen, insbesondere in der Stadt Mbuji-Mayi. Laut Gesundheitsbehörden wurden in der 43. epidemiologischen Woche 18 Verdachtsfälle bei Kindern unter fünf Jahren registriert, wodurch sich die Gesamtzahl der Verdachtsfälle auf fast 159 erhöht.

Der Provinzgesundheitsminister, Dr. Daniel Kazadi Tshilumbayi, nannte am Mittwoch, den 5. November, fünf besonders betroffene Gesundheitszonen: Muya, Mpokolo, Mukumbi, Kasansa, Lukelenge. Diese Gebiete verzeichnen den Großteil der gemeldeten Fälle und beunruhigen die lokalen Behörden. Dr. Kazadi äußerte seine Besorgnis über diesen Ausbruch: „Diese Situation war für uns sehr besorgniserregend, da es sich um den Höhepunkt des Jahres handelte.“ Die entnommenen Proben werden zur Bestätigung an das INRB-Labor in Kinshasa geschickt. Bis zum Vorliegen der Ergebnisse stufen die Behörden diese Fälle als hochverdächtig ein, da sie die Kriterien des öffentlichen Gesundheitswesens für Masern erfüllen.

Ergriffene Maßnahmen

Um die Ausbreitung einzudämmen, haben die lokalen medizinischen Teams ihre Bemühungen verstärkt: Epidemiologische Überwachung in den betroffenen Gesundheitsgebieten; Verstärkte Impfquote bei gefährdeten Kindern. Dr. Kazadi betont die Notwendigkeit einer schnellen und koordinierten Reaktion, um eine großflächige Epidemie zu verhindern. Die Lage wird weiterhin genau beobachtet, und eine Analysesitzung zur Auswertung der Daten aus der 44. Kalenderwoche ist geplant. Die Behörden rufen die Bevölkerung zu Wachsamkeit und Kooperation auf, um Verdachtsfälle zu melden und Impfungen zu fördern (www.radiookapi.net)

Süd-Kivu: Gesundheitswarnung wegen Masern, Cholera und Mpox

Süd-Kivu befindet sich in einer kritischen epidemiologischen Lage, gekennzeichnet durch das gleichzeitige Wiederauftreten dreier schwerwiegender Infektionskrankheiten: Masern, Cholera und Affenpocken. Dies gab der oberste Amtsarzt der Provinz, Dr. Aimé Alengo Odudu, am Mittwoch, den 5. November, bekannt und zeichnete ein alarmierendes Bild der Situation.

Laut Daten aus der ersten bis zur 43. Kalenderwoche des Jahres 2025 verzeichnete die Provinz: 7.961 Masernfälle und 164 Todesfälle, was einer Letalitätsrate von 2,06 % in 21 Gesundheitszonen entspricht; 19.011 Affenpockenfälle und 17 Todesfälle, was einer Letalitätsrate von 0,69 % in 34 Gesundheitszonen entspricht; 10.900 Cholerafälle und 75 Todesfälle, was einer Letalitätsrate von 0,69 % in 16 Gesundheitszonen entspricht.

Eine neue Bedrohung: Polio

Dr. Alengo warnte zudem vor einer aufkommenden Epidemie: laborbestätigte Poliofälle. Die Provinz gilt nun als Risikogebiet, und die Gesundheitsbehörden bereiten inmitten des Krieges Impfmaßnahmen vor. Mehrere Gebiete der Provinz, darunter die Stadt Bukavu, stehen unter der Kontrolle der M23-AFC-Rebellion. „Die größte Herausforderung ist die medizinische Versorgung. Es gibt ein akutes Problem mit der Verfügbarkeit von Medikamenten, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Selbst die Organisation von Hilfsmaßnahmen gestaltet sich unter den aktuellen Umständen schwierig“, erklärte er.

Aufruf zur Mobilisierung

Angesichts dieser dreifachen Gesundheitskrise rufen die Provinzbehörden dringend zur Mobilisierung humanitärer und technischer Partner auf, um: die Reaktionsfähigkeit zu stärken, Gesundheitseinrichtungen mit lebenswichtigen Medikamenten zu versorgen und die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, insbesondere Kinder, zu schützen. Die Situation in Süd-Kivu verdeutlicht die wachsenden Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit in Gebieten, die von Unsicherheit, Vertreibung und einem Mangel an medizinischen Ressourcen betroffen sind (www.radiookapi.net)

Über 80.000 Einwohner in Mangurujipa ohne Trinkwasser

Die Gesundheitszone Mangurujipa im südlichen Teil des Lubero-Gebiets leidet unter einer chronischen Trinkwasserkrise. Der leitende Amtsarzt der Zone, Dr. Martial Kambumbu, gab am Dienstag, den 4. November, bekannt, dass über 80.000 Einwohner seit Jahren keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und dadurch einem hohen Risiko durch wasserbedingte Krankheiten ausgesetzt sind.

Die Gesundheitszone von Mangurujipa umfasst dreizehn Gesundheitsbezirke mit einer geschätzten Bevölkerung von 100.605 Einwohnern im Jahr 2025. Laut Einschätzungen des Hygiene- und Wasserversorgungsdienstes liegt die Rate des Zugangs zu sauberem Trinkwasser bei lediglich 27,4 % und damit deutlich unter dem empfohlenen Schwellenwert von 50 % für eine Gesundheitszone.

„In einigen Gesundheitsbezirken gibt es Dörfer ohne eigene Trinkwasserquelle. Die meisten Einwohner nutzen Flusswasser, was zahlreiche Gesundheitsprobleme verursacht“, erklärt Dr. Kambumbu.

Krankheiten nehmen zu

Diese Situation hat schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Der Arzt berichtet von einem Anstieg der Typhusfälle und einer hohen Durchfallrate bei Kindern unter fünf Jahren, die direkt mit dem Konsum von unbehandeltem Wasser zusammenhängen. „Wenn wir Partner hätten, die die Gemeinde durch die Installation von Wasserversorgungssystemen oder das Bohren von Brunnen unterstützen könnten, wäre das ein echter Durchbruch“, sagt er.

Ein Aufruf zum Handeln

Dr. Kambumbu fordert ein dringendes Eingreifen der humanitären und technischen Partner, um den Zugang zu Trinkwasser in dieser vergessenen Region zu erleichtern. Er betont die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen wie Bohrungen oder Wasserleitungen, um die öffentliche Gesundheit zu verbessern. Radio Okapi gelang es nicht, eine Stellungnahme des Gouverneurs von Nord-Kivu zu dieser besorgniserregenden Situation zu erhalten (www.radiookapi.net)

Ost-DR Kongo: Verschärfung der bereits akuten Ernährungsunsicherheit

 

In der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) wird mehr als jeder fünfte Einwohner von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sein. Dies geht aus einem neuen Bericht der Integrierten Phasenklassifizierung der Ernährungssicherheit (IPC) hervor. Die Ernährungslage verschlechtert sich, und die Aussichten sind düster. Laut Bericht werden voraussichtlich 26,6 Millionen Menschen, also 22 % der Bevölkerung, ein hohes Maß an akuter Ernährungsunsicherheit erleben.

Dies entspricht einem Anstieg von etwa zwei Millionen Menschen im ersten Halbjahr des nächsten Jahres. In sechs weiteren Gebieten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) wird sich die Lage voraussichtlich verschlechtern: Lubero und Walikale in Nord-Kivu, Kalehe und Fizi in Süd-Kivu sowie Kongolo und Moba in Tanganjika. Die Ursachen sind bekannt: anhaltende Konflikte, Vertreibungen der Bevölkerung sowie Überschwemmungen und die Auswirkungen der Hungerzeit, insbesondere im Osten des Landes. Die Situation ist umso besorgniserregender angesichts der fehlenden Ressourcen für die humanitäre Hilfe.

Neufestlegung der Prioritäten

Ende August 2025 waren nur 33 % des Nahrungsmittelbedarfs der betroffenen Menschen gedeckt. Die fehlenden Finanzmittel für 2025 und die schlechten Prognosen für 2026 erschweren die Planung der Hilfsmaßnahmen. Die humanitären Akteure müssen daher strenge Prioritäten setzen, wodurch bestimmte Gruppen möglicherweise keine Hilfe erhalten. Der Bericht empfiehlt Sofortmaßnahmen: Nahrungsmittelhilfe, schnelle landwirtschaftliche Produktion, aber auch Wiederherstellung und Wiederaufbau der Lebensgrundlagen.

Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo: Eine Priorität

Zu den absoluten Prioritäten zählt das Dokument die Wiederherstellung von Frieden und Sicherheit im Osten des Landes. Der IPC-Bericht zitiert das Foreign Policy Research Institute, demzufolge keine wesentlichen Veränderungen zu erwarten sind, solange die bewaffneten Gruppen nicht einer Entwaffnung zustimmen. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Friedensinitiativen wie der Doha- und der Washington-Prozess derzeit ins Stocken geraten sind. In Doha ringen die AFC/M23 und die kongolesische Regierung trotz Vermittlungsbemühungen weiterhin um ein Friedensabkommen. Unseren Quellen zufolge wurden bereits mindestens 13 Textfassungen vorgelegt. Und alles deutet darauf hin, dass eine Rückkehr zur Normalität noch in weiter Ferne liegt.Vor Ort rekrutiert und bildet die AFC/M23 weiterhin neue Kämpfer aus. Die kongolesische Regierung verstärkt ihrerseits ebenfalls ihre Präsenz, insbesondere durch Luftangriffe, und hat in den letzten Wochen mehrere Stellungen der AFC/M23 bombardiert. Diese Gewalttaten stellen eine Herausforderung für die beiden Mechanismen zur Überprüfung des Waffenstillstands dar, zumal keiner der laufenden Prozesse, weder der von Doha noch der von Washington, Sanktionsmechanismen vorsieht (www.rfi.fr)

Friedensprozess in der DR Kongo: Katar vermittelt bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Kinshasa und der AFC/M23

Die Vermittler aus Katar versuchen, den Friedensprozess und den Dialog zwischen Kinshasa und der AFC/M23 wieder in Gang zu bringen. Auch in dieser Woche werden sie versuchen, die Gespräche zwischen der Regierung und der Rebellenbewegung voranzubringen. Sie werden auch die Anwesenheit verschiedener Delegationen in Doha im Rahmen des zweiten Weltgipfels für soziale Entwicklung nutzen, der am Dienstag, dem 4. November, beginnt und bis zum 6. November dauert. Wie ist der Stand der Gespräche?

Das Mediationsteam arbeitet an einem Vertragsentwurf. Es hört sich die Standpunkte beider Seiten an und hat unseren Informationen zufolge bereits die dreizehnte Fassung erstellt. Letzte Woche trafen sich die beiden Teams dank der Mediation. Die Mediatoren wünschten die Unterzeichnung eines Rahmenabkommens, eines Dokuments, das das Protokoll des Abkommens festlegt. Es bestehen jedoch weiterhin tiefe Differenzen, insbesondere in der Frage der Wiederherstellung der staatlichen Autorität. Für Kinshasa bedeutet dies den Rückzug der M23, die dann in die Institutionen integriert werden könnte. Für die AFC/M23 hingegen muss die Wiederherstellung des Staates das Ergebnis von Verhandlungen sein. Dies könnte beispielsweise die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit beinhalten, die mit der Wiederherstellung dieser Autorität beauftragt ist. Angesichts dieser Meinungsverschiedenheiten wurde zeitweise sogar erwogen, lediglich ein Abkommen über die Gemeinsamkeiten zu unterzeichnen. Die katarischen Behörden hoffen weiterhin auf eine Unterzeichnung in dieser Woche. Unseren Informationen zufolge wird Donald Trump erst nach der Unterzeichnung des Abkommens in Doha ein weiteres Treffen in den Vereinigten Staaten einberufen, um alle ausgehandelten Vereinbarungen zu ratifizieren. All dies geschieht in einer angespannten Atmosphäre. Vor zwei Tagen beschuldigte Félix Tshisekedi Paul Kagame, den Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) besetzen oder gar annektieren zu wollen. „Um mein Volk zu verteidigen, bin ich bereit, alles zu tun, sogar Soldat zu werden“, erklärte der kongolesische Präsident (www.rfi.fr)

Friedensprozess in der Demokratischen Republik Kongo: Gespräche trotz katarischer Vermittlungsbemühungen stocken

In Doha verstärkt Katar seine Bemühungen um ein Friedensabkommen zwischen der AFC/M23 und der Regierung der Demokratischen Republik Kongo. Das Land nutzt den zweiten Weltgipfel für soziale Entwicklung, um verschiedene Faktoren zu bündeln und Fortschritte zu erzielen. Obwohl Félix Tshisekedi am Samstag, den 2. November, die Aufnahme von Gesprächen zwischen Delegierten seiner Regierung und der AFC/M23 für diese Woche ankündigte, befindet sich die Situation vorerst in einer Sackgasse. Die Delegierten befinden sich zwar in Doha, doch seit Wochenbeginn wurden keine konkreten Fortschritte erzielt. Sie geben an, auf Anweisungen des Vermittlungsteams zu warten. Es herrsche eine Art Pattsituation, räumt eine der Parteien ein. Die andere vertraute RFI an: „Wir werden unterschreiben, ja, aber was?“ Die Meinungsverschiedenheiten drehen sich weiterhin um das Prinzip der Wiederherstellung der staatlichen Autorität. Vor Ort verstärkt die AFC/M23 ihre Herrschaft, insbesondere durch die Bekanntgabe der Ergebnisse der Eignungstests für Richterkandidaten in dem von ihr kontrollierten Gebiet. Dieser Schritt verärgert Kinshasa zusätzlich.

Die Kontakte werden nicht abgebrochen

Die Kontakte werden jedoch nicht abgebrochen. Die nächsten drei Tage könnten sogar entscheidend sein. Um die Dinge wieder in Gang zu bringen, verstärken die Behörden Katars ihre Bemühungen. Erst gestern, am Dienstag, fanden Treffen auf höchster Ebene statt. Auch der amerikanische Vermittler übt Druck aus. Er betrachtet den November als entscheidenden Monat und möchte alles bis Ende des Monats abschließen, möglichst mit der Unterzeichnung eines regionalen Wirtschaftsabkommens zwischen Kinshasa und Kigali. Dies ist jedoch erst nach der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen der kongolesischen Regierung und der AFC/M23 möglich (www.rfi.fr)

Die Europäische Union fordert die Einrichtung eines humanitären Korridors im Osten der Demokratischen Republik Kongo

Die Europäische Union fordert alle am Konflikt in der östlichen Demokratischen Republik Kongo beteiligten Parteien dringend auf, die Einrichtung eines humanitären Korridors zu genehmigen und die Wiederaufnahme humanitärer Flüge zu ermöglichen. Dies erklärte ihr Sonderbeauftragter für die Region der Großen Seen, Johan Borgstram, am Mittwoch, dem 5. November, auf einer Pressekonferenz in Kinshasa. Die Konferenz war Teil seines siebten Besuchs in der DR Kongo seit seinem Amtsantritt.

Im Gespräch mit Journalisten äußerte der europäische Diplomat seine tiefe Besorgnis über die eskalierende Gewalt in den östlichen Provinzen des Landes. Laut Johan Borgstram wird diese Verschärfung des Konflikts durch die Offensive der M23-Rebellen, unterstützt von ruandischen Truppen, sowie durch die anhaltende Mobilisierung verschiedener bewaffneter Gruppierungen verschärft. Er verurteilte die anhaltende Präsenz der ruandischen Armee auf kongolesischem Boden, die er als Verletzung der territorialen Integrität der DR Kongo betrachtet – ein Akt, den die Europäische Union entschieden verurteilt. Der europäische Vertreter lobte die diplomatischen Bemühungen Katars und der Vereinigten Staaten zur Beilegung der Krise und betonte gleichzeitig die dringende Notwendigkeit, dass alle Parteien den Waffenstillstand respektieren und einen echten Dialog führen. Im humanitären Bereich bedauerte Johan Borgstram die Verschlechterung der Grundversorgung und rief die Kriegsparteien zur Achtung der Grundsätze des humanitären Völkerrechts auf. Im Anschluss an seinen Besuch in Kinshasa reiste Johan Borgstram am Mittwoch nach Kampala, Uganda, um Gespräche mit den ugandischen Behörden zu führen (www.radiookapi.net)

Endgültige Schließung des Bergwerksstandorts Lomera durch die AFC-M23

Die Goldmine Lomera in der Luhihi-Gruppe nördlich des Kabare-Gebiets (Süd-Kivu) wurde am Dienstag, den 4. November, von der AFC-M23 endgültig geschlossen.

Die Wirtschaftsakteure, die in den handwerklichen Goldabbau in Lomera investiert hatten, haben mit dem Abbau ihrer Ausrüstung begonnen. Andere haben erhebliche Schwierigkeiten, ihre schweren Maschinen wie Brecher und Wasserpumpen zu transportieren. Die Bürgerbewegung Pamoja kwa Amani (Alle für den Frieden) ist der Ansicht, dass die Schließung dieser Mine, deren Gründe noch unbekannt sind, das Leid der Einwohner von Lomera verschärft, von denen viele für ihren Lebensunterhalt auf diesen handwerklichen Bergbau angewiesen sind. „Die Menschen in Kivu leiden bereits furchtbar unter den Folgen des Krieges. Und in Bukavu ist die gesamte Wirtschaft zum Erliegen gekommen, das Trauma ist auf dem Höhepunkt, Banken und Genossenschaften sind außer Betrieb – kurzum, die wirtschaftliche Lage ist katastrophal“, klagt Jean-Chrisostome Kijana, ein Aktivist dieser Bürgerbewegung. Für diese bereits schwer getroffene Bevölkerung, so fährt er fort, war die Stätte Lomera in Luhihi eine Einkommens- und Nahrungsquelle für mehrere tausend Haushalte. Er befürchtet einen erneuten Anstieg der Kriminalität in der Gegend, „weil all diese Menschen, die hier aktiv waren, nun arbeitslos sein werden und möglicherweise zu Vandalismus und Gewalt greifen.“ Und andererseits sind viele Menschen – insbesondere Frauen –, die Kredite aufgenommen hatten, um in Luhihi und Lomera ein Geschäft zu gründen, nun völlig auf sich allein gestellt (www.radiookapi.net)

Säureaustritt bei CDM in Lubumbashi: Überschwemmungs- und Umweltverschmutzungsrisiken beunruhigen die Bevölkerung

Am Dienstag, den 4. November, ereignete sich im Stadtteil Annexe von Lubumbashi ein besorgniserregender Umweltvorfall. Das Rückhaltebecken des Bergbauunternehmens Congo Dongfang Mining (CDM) brach ein und setzte eine erhebliche Menge sauren Wassers frei. Straßen, Grundstücke und der Markt „Moïse“ im Stadtteil Kassapa wurden überflutet.

Händler mussten ihre Stände fluchtartig verlassen, als das Wasser auf die Straßen und in die Häuser strömte. Ersten Erkenntnissen zufolge hielt das Becken, das saures Industrieabwasser enthielt, dem Druck nicht stand und verursachte so ein massives Leck. Der Gouverneur von Haut-Katanga, Martin Kazembe, und der und der amtierende Bürgermeister von Lubumbashi wurden auf die Situation aufmerksam gemacht und besuchten den Unglücksort. Der Gouverneur forderte von dem Unternehmen umgehend Maßnahmen zur Schadensbegrenzung: „Es geht hier um das Leben unserer Bürger. Ergreifen Sie alle notwendigen Maßnahmen: Dichten Sie das Leck ab und neutralisieren Sie die Säure mit Kalk“, ordnete er den CDM-Verantwortlichen an. Die Anwohner befürchten die Verschmutzung der nahegelegenen Flüsse, die zum Kochen, Wäschewaschen und zur Bewässerung genutzt werden. Berichten zufolge sind bereits mehrere Gemüsegärten betroffen, was zu Beschwerden lokaler Landwirte geführt hat. Umweltorganisationen mahnen zur Wachsamkeit und raten vom Verzehr toter oder billig auf Märkten verkaufter Fische ab, da dies ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt. Die Anwohner prangern die wiederkehrenden Leckagen in der Region an und werfen CDM Fahrlässigkeit im Umgang mit flüssigen Abfällen vor. Sie fordern eine unabhängige Untersuchung und strenge Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Bevölkerung. Der Vorfall hat die Debatte über die Umweltverantwortung der in Haut-Katanga tätigen Bergbauunternehmen und die Notwendigkeit einer verstärkten öffentlichen Aufsicht in diesem risikoreichen Sektor neu entfacht (www.radiookapi.net)