05.10.2025

Schlagzeilen der Woche in Kinshasa

Nachrichten: In der Demokratischen Republik Kongo wurde Kabila zum Tode verurteilt, eine „Abdrift“ wurde angeprangert und Kriminalität an Schulen

Beginnen wir den Rückblick mit Africanews: Joseph Kabila zum Tode verurteilt.

Der ehemalige Staatschef wurde in Abwesenheit vor dem Hohen Militärgericht wegen Komplizenschaft mit der von Ruanda unterstützten bewaffneten Gruppe M23/AFC verurteilt.

Er wurde außerdem wegen Hochverrats und Kriegsverbrechen verurteilt und muss Reparationen in Höhe von über 30 Milliarden US-Dollar zahlen.

Für die dreiwöchentliche Zeitung „stürzt diese Entscheidung die Demokratische Republik Kongo in eine Zone der Unsicherheit und schafft einen beispiellosen Präzedenzfall. Sie provoziert eine heftige Reaktion seines politischen Lagers, der FCC, die ein illegales Verfahren anprangert, das die Rechtsstaatlichkeit untergräbt.“

Diese Verurteilung ziele zwar darauf ab, ein Kapitel abzuschließen, schreibt das Boulevardblatt, „birgt aber in Wirklichkeit die Gefahr, eine neue Ära der Unsicherheit und zunehmender politischer Spannungen in der Demokratischen Republik Kongo einzuläuten.“

Kabila-Prozess: Ein Signal für den autoritären Kurs des Regimes

So lautet die Schlagzeile des zweiwöchentlich erscheinenden Magazins Ouragan, das sich erneut mit demselben Thema befasst.

Laut Human Rights Watch (HRW) scheint der Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Joseph Kabila in der Demokratischen Republik Kongo, wo Stabilität und demokratischer Fortschritt noch in weiter Ferne liegen, kein Triumph der Gerechtigkeit zu sein.

Die NGO sieht ihn vielmehr als beunruhigendes Warnsignal für den autoritären Kurs des Landes. Ein Fall, so die Organisation, „der eine systemische Gefahr verdeutlicht. Wenn die Gerechtigkeit missbraucht wird, werden die gesamte Glaubwürdigkeit des Staates und das Vertrauen der Bürger untergraben.“

Le Potentiel sieht einen Widerspruch in Kinshasas Vorgehen und kommentiert: „Kabila, dem Kinshasa vorwirft, mit der Rebellion zu kollidieren, wird zum Tode verurteilt, während wir gleichzeitig mit der Rebellion an einem Tisch sitzen und verhandeln! Wir sind weit davon entfernt, mit uns selbst logisch zu sein!“, insbesondere nachdem mehrere Staatschefs „die Beschlagnahme des Staatsanwalts, der damals die Todesstrafe gefordert hatte, angeprangert hatten.“

In Econews: Der Dollar fällt, aber die Preise halten sich

Die dreiwöchentlich erscheinende Zeitung berichtet über die katastrophale Entwicklung des kongolesischen Franc seit September, der gegenüber dem US-Dollar um mehr als 7 % aufgewertet wurde. In der Praxis, so die Zeitung, gleicht diese monetäre Verbesserung jedoch einer Fata Morgana, denn sie führt nicht zu einer „Entlastung der Haushalte“, sondern schafft eine paradoxe und beunruhigende Situation.

Der Warenkorb der Hausfrau, das unbestreitbare Barometer für die hohen Lebenshaltungskosten, bleibt erschreckend hoch. Econews spricht von einer Schizophrenie, die zeigt, dass „der Währungskampf in den klimatisierten Büros der Institutionen ausgetragen wird, aber auf den Straßen, an den Marktständen, verloren geht“.

Regierung und Zentralbank können sich rühmen, die Landeswährung gestärkt zu haben, nachdem sie 50 Millionen Dollar aus den internationalen Reserven entnommen haben. Aber zu welchem ​​Preis?, fragt Econews und kommt zu dem Schluss: „Wir erleben derzeit eine gefährliche Diskrepanz zwischen makroökonomischen Indikatoren und der alltäglichen Mikroökonomie.“

Ein Schüler zündet eine Tränengasgranate in einem Klassenzimmer…

Die Informationen stammen von der kongolesischen Presseagentur, die berichtete, dass am Dienstag 15 Schüler verletzt wurden, als in einem Klassenzimmer der Saint-Fabrina-Mittelschule im Westen Kinshasas eine Tränengasgranate detonierte. Auf dem Schulhof brach Panik aus, woraufhin mehrere Schüler ohnmächtig wurden und in verschiedene Krankenhäuser der Stadt gebracht wurden.

Der mutmaßliche Täter ist ein 19-jähriger Viertklässler der Geisteswissenschaften, der als Sohn eines Polizisten identifiziert wurde. Er brachte eine Tränengasgranate auf das Schulgelände und zündete sie im Klassenzimmer. Er wurde sofort der Polizei übergeben.

Dieser Vorfall, so die ACP, „ereignete sich nur wenige Tage, nachdem ein Schüler derselben Schule einen Klassenkameraden mit einer auf das Schulgelände gebrachten Machete verletzt hatte“ (www.rfi.fr)

04.10.2025

Die belgische Schlinge zieht sich zu: Kongolesische Würdenträger mit doppelter Staatsbürgerschaft und verborgenen Vermögen im Fadenkreuz der Ermittlungen

Von Brüssel über Dubai bis Doha zieht sich ein roter Faden durch die Ermittlungen der Justiz: die versteckten Vermögenswerte einer zweiköpfigen kongolesischen Elite, einer kongolesischen und einer belgischen, die sich im Umfeld von Präsident Félix Tshisekedi bewegt.

Präsidentenfamilie, Minister, dubiose Berater und Generäle: Alle, gegen die kongolesische NGOs Anzeige erstattet haben, besitzen die belgische Staatsangehörigkeit.

Dieses Detail, lange Zeit als diskretes Privileg wahrgenommen, entwickelt sich nun zu einer gewaltigen juristischen Waffe.

Doch ein neues Element verändert die Situation: Die Vereinigten Arabischen Emirate sind kein Paradies mehr für Menschenhändler und Veruntreuer.

Seit Inkrafttreten des bilateralen Auslieferungsabkommens zwischen Brüssel und Abu Dhabi im November 2022 häufen sich die konkreten Fälle. Drogen, organisierte Kriminalität, Geldwäsche: Ehemals unantastbare Hauptfiguren wurden an Belgien ausgeliefert. Vier bestätigte Auslieferungen in weniger als drei Jahren, darunter eine wegen Geldwäsche, läuten einen Wendepunkt ein.

Morgen könnte dieser Mechanismus auf kongolesische Würdenträger ausgeweitet werden, deren Vermögen in Dubai liegt.

Die Sande des Golfs, lange Zeit ein Synonym für Straflosigkeit, geraten in Bewegung.

Belgische Justiz durch kongolesische Zivilgesellschaft aufgeweckt

Kongolesische Diaspora-Organisationen in Belgien reichen seit Monaten zahlreiche dokumentierte Beschwerden bei Gericht ein. Sie prangern die verdächtigen Finanzströme an, die nach Verlassen der Demokratischen Republik Kongo über sorgfältig aufgebaute Briefkastenfirmen im Sand von Doha und den Türmen Dubais verschwinden.

Brüssel, dem lange Nachlässigkeit vorgeworfen wurde, sah sich gezwungen, Vorermittlungen einzuleiten.

Die Finanzermittlungsstelle CTIF wurde informiert.

Dieses Aufwachen ist beispiellos: Belgien, einst ein sicherer Hafen für Vermögen zweifelhafter Herkunft, wird zum Schauplatz einer möglichen Abrechnung.

Die Familie Tshisekedi im Visier

Im Fokus stehen zunächst die First Lady, Denise Nyakeru Tshisekedi, sowie ihre Brüder Jacques, Christian und Thierry Tshisekedi. Alle drei besitzen die belgische Staatsangehörigkeit.

Laut NGOs haben sie in Luxusimmobilien in Katar und den Emiraten investiert. Belgische Ermittler fragen sich: Woher stammen die Gelder? Mehrere Hinweise deuten auf undurchsichtige Einnahmequellen aus dem Bergbau.

Die Symbolik ist stark: Die Frau des Staatsoberhaupts und ihre Brüder können sich nicht länger hinter ihren europäischen Pässen schützen. Die belgische Staatsangehörigkeit, einst ein Bollwerk, ist zu einer Gesetzeslücke geworden.

Es zeichnet sich ein unerbittliches Muster ab: Eine kongolesische Elite mit Doppelpässen, die die finanzielle Intransparenz des Nahen Ostens und die Selbstgefälligkeit Brüssels ausnutzt.

Generäle mit belgischer Staatsangehörigkeit und Kriegsgelder

Die Schlinge macht auch vor Zivilisten nicht halt. Mehrere hochrangige FARDC-Offiziere, ebenfalls belgische Staatsbürger, sind in die Verfahren verwickelt. Den Klägern zufolge wurde ein Teil der für den Osten vorgesehenen Militärbudgets veruntreut und anschließend in Immobilieninvestitionen am Golf investiert. Die Gleichung ist brisant: Militärische Ausrüstung, die die Bevölkerung schützen soll, wird zur Quelle persönlicher Bereicherung. Zum ersten Mal könnten kongolesische Generäle nicht nach Kinshasa, sondern nach Brüssel vorgeladen werden.

Die Rolle internationaler Abkommen und einer wirksamen justiziellen Zusammenarbeit

2021 unterzeichnete Belgien ein Auslieferungsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, das 2022 in Kraft trat. ieses Abkommen ist kein leeres Wort geblieben: Es hat bereits Ergebnisse gebracht. Im Dezember 2023 wurde ein albanischer Staatsbürger, der in einen Mord in Brüssel verwickelt war, ausgeliefert. Im März 2024 wurde Nordin El Hajjioui, bekannt als Dikke Nordin, ein Kokainbaron, trotz jahrelanger Berufungen ausgeliefert. Im Oktober 2024 wurde John Bico Penaque wegen Geldwäsche und Urkundenfälschung ausgeliefert: ein Beweis dafür, dass auch Finanzkriminalität und nicht nur Menschenhandel betroffen sind. Schließlich wurden im Juli 2025 drei führende Persönlichkeiten der organisierten Kriminalität, darunter Othman El-Ballouti, der auch als „Kokainkönig“ bekannt ist, kollektiv ausgeliefert. Diese Fälle zeigen, dass justizielle Zusammenarbeit keine Fiktion ist.

Den Emiraten, denen lange Selbstgefälligkeit vorgeworfen wurde, wollen sie nun ihr internationales Image verbessern. Die Präsenz eines Bundesrichters in Brüssel, der sich speziell mit den Beziehungen zu den Emiraten befasst, zeugt von der neuen Stärke des Systems.

Für kongolesische Würdenträger, die ihr Vermögen im sonnigen Dubai angelegt haben, ist die Botschaft klar: Was den Drogenbossen angetan wurde, kann morgen auch für sie gelten.

Diese Vorwürfe kommen nicht von ungefähr. Seit Jahren sammeln kongolesische und europäische NGOs Berichte, Zeugenaussagen und Bankbeweise. Ihre Strategie ist klar: Die Trägheit eines mundtot gemachten kongolesischen Justizsystems zu umgehen und dort zuzuschlagen, wo sich die Verantwortlichen sicher wähnen – in Europa, wo sie belgische Ausweispapiere besitzen. „Wenn unsere Gerichte zum Schweigen gebracht werden, dann lasst uns Gerechtigkeit dort suchen, wo unsere Diebe ihr Geld verstecken“, fasste ein Aktivist, den wir in Brüssel trafen, zusammen.

Ein politisches Erdbeben im Anmarsch

In Kinshasa ist der Schock groß. Nie zuvor war der Präsidentenzirkel so direkt entlarvt worden. Félix Tshisekedi, der sich als der Mann präsentierte, der mit den Praktiken der Kabila-Ära gebrochen hatte, sieht nun seinen inneren Kreis in derselben Falle gefangen. Für die Opposition ist dies ein politischer Glücksfall. Manche sprechen bereits von einem „kongolesischen Katargate“. Andere weisen darauf hin, dass das Tshisekedi-Regime das Kabila-System nicht nur verlängert, sondern verstärkt hat.

Brüssel, der unwissentliche Schiedsrichter des kongolesischen Schicksals

Belgien hat diese Rolle nicht angestrebt, übernimmt sie nun aber. Sollten diese Ermittlungen erfolgreich sein, riskieren sie, das internationale Image des kongolesischen Präsidenten zu schädigen und die Karten in Kinshasa neu zu mischen. Denn hinter ein paar glitzernden Villen in Doha oder Dubai verbirgt sich eine brutale Wahrheit: Der Reichtum der angeschlagenen Demokratischen Republik Kongo verdunstet weiterhin im Ausland.

Fazit: Das Ende der bequemen Straflosigkeit?

Die Geschichte steht erst am Anfang. Die Ermittlungen werden Zeit brauchen. Doch eines ist bereits sicher: Kongolesische Würdenträger mit belgischer Staatsangehörigkeit sind nicht länger unantastbar. Brüssel, einst ein diskreter Zufluchtsort, wird zum Gericht.

Und morgen könnten die Emirate selbst zum Relais dieser Rechenschaftspflicht werden.

Jüngste Auslieferungen zeigen, dass Dubai kein Zufluchtsort mehr für Menschenhändler und Reichenplünderer ist.

Kongolesische Würdenträger wissen nun: Das gelobte Land ihrer unrechtmäßig erworbenen Vermögen verwandelt sich in eine juristische Falle.

Eine Ära geht zu Ende: die, in der man in Kinshasa Kongolese und in Brüssel Belgier sein konnte, ungestraft den Reichtum des Landes plünderte und ihn in Dubai versteckte. Von nun an nehmen es belgische Richter und internationale Abkommen auf sich, uns daran zu erinnern, dass Straflosigkeit nicht ewig währt.

Die belgische Schlinge zieht sich zu: Kongolesische Würdenträger mit doppelter Staatsbürgerschaft und verborgenen Vermögen im Fadenkreuz der Ermittlungen

Von Brüssel über Dubai bis Doha zieht sich ein roter Faden durch die Ermittlungen der Justiz: die versteckten Vermögenswerte einer zweiköpfigen kongolesischen Elite, einer kongolesischen und einer belgischen, die sich im Umfeld von Präsident Félix Tshisekedi bewegt.

Präsidentenfamilie, Minister, dubiose Berater und Generäle: Alle, gegen die kongolesische NGOs Anzeige erstattet haben, besitzen die belgische Staatsangehörigkeit.

Dieses Detail, lange Zeit als diskretes Privileg wahrgenommen, entwickelt sich nun zu einer gewaltigen juristischen Waffe.

Doch ein neues Element verändert die Situation: Die Vereinigten Arabischen Emirate sind kein Paradies mehr für Menschenhändler und Veruntreuer.

Seit Inkrafttreten des bilateralen Auslieferungsabkommens zwischen Brüssel und Abu Dhabi im November 2022 häufen sich die konkreten Fälle. Drogen, organisierte Kriminalität, Geldwäsche: Ehemals unantastbare Hauptfiguren wurden an Belgien ausgeliefert. Vier bestätigte Auslieferungen in weniger als drei Jahren, darunter eine wegen Geldwäsche, läuten einen Wendepunkt ein.

Morgen könnte dieser Mechanismus auf kongolesische Würdenträger ausgeweitet werden, deren Vermögen in Dubai liegt.

Die Sande des Golfs, lange Zeit ein Synonym für Straflosigkeit, geraten in Bewegung.

Belgische Justiz durch kongolesische Zivilgesellschaft aufgeweckt

Kongolesische Diaspora-Organisationen in Belgien reichen seit Monaten zahlreiche dokumentierte Beschwerden bei Gericht ein. Sie prangern die verdächtigen Finanzströme an, die nach Verlassen der Demokratischen Republik Kongo über sorgfältig aufgebaute Briefkastenfirmen im Sand von Doha und den Türmen Dubais verschwinden.

Brüssel, dem lange Nachlässigkeit vorgeworfen wurde, sah sich gezwungen, Vorermittlungen einzuleiten.

Die Finanzermittlungsstelle CTIF wurde informiert.

Dieses Aufwachen ist beispiellos: Belgien, einst ein sicherer Hafen für Vermögen zweifelhafter Herkunft, wird zum Schauplatz einer möglichen Abrechnung.

Die Familie Tshisekedi im Visier

Im Fokus stehen zunächst die First Lady, Denise Nyakeru Tshisekedi, sowie ihre Brüder Jacques, Christian und Thierry Tshisekedi. Alle drei besitzen die belgische Staatsangehörigkeit.

Laut NGOs haben sie in Luxusimmobilien in Katar und den Emiraten investiert. Belgische Ermittler fragen sich: Woher stammen die Gelder? Mehrere Hinweise deuten auf undurchsichtige Einnahmequellen aus dem Bergbau.

Die Symbolik ist stark: Die Frau des Staatsoberhaupts und ihre Brüder können sich nicht länger hinter ihren europäischen Pässen schützen. Die belgische Staatsangehörigkeit, einst ein Bollwerk, ist zu einer Gesetzeslücke geworden.

Es zeichnet sich ein unerbittliches Muster ab: Eine kongolesische Elite mit Doppelpässen, die die finanzielle Intransparenz des Nahen Ostens und die Selbstgefälligkeit Brüssels ausnutzt.

Generäle mit belgischer Staatsangehörigkeit und Kriegsgelder

Die Schlinge macht auch vor Zivilisten nicht halt. Mehrere hochrangige FARDC-Offiziere, ebenfalls belgische Staatsbürger, sind in die Verfahren verwickelt. Den Klägern zufolge wurde ein Teil der für den Osten vorgesehenen Militärbudgets veruntreut und anschließend in Immobilieninvestitionen am Golf investiert. Die Gleichung ist brisant: Militärische Ausrüstung, die die Bevölkerung schützen soll, wird zur Quelle persönlicher Bereicherung. Zum ersten Mal könnten kongolesische Generäle nicht nach Kinshasa, sondern nach Brüssel vorgeladen werden.

Die Rolle internationaler Abkommen und einer wirksamen justiziellen Zusammenarbeit

2021 unterzeichnete Belgien ein Auslieferungsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, das 2022 in Kraft trat. ieses Abkommen ist kein leeres Wort geblieben: Es hat bereits Ergebnisse gebracht. Im Dezember 2023 wurde ein albanischer Staatsbürger, der in einen Mord in Brüssel verwickelt war, ausgeliefert. Im März 2024 wurde Nordin El Hajjioui, bekannt als Dikke Nordin, ein Kokainbaron, trotz jahrelanger Berufungen ausgeliefert. Im Oktober 2024 wurde John Bico Penaque wegen Geldwäsche und Urkundenfälschung ausgeliefert: ein Beweis dafür, dass auch Finanzkriminalität und nicht nur Menschenhandel betroffen sind. Schließlich wurden im Juli 2025 drei führende Persönlichkeiten der organisierten Kriminalität, darunter Othman El-Ballouti, der auch als „Kokainkönig“ bekannt ist, kollektiv ausgeliefert. Diese Fälle zeigen, dass justizielle Zusammenarbeit keine Fiktion ist.

Den Emiraten, denen lange Selbstgefälligkeit vorgeworfen wurde, wollen sie nun ihr internationales Image verbessern. Die Präsenz eines Bundesrichters in Brüssel, der sich speziell mit den Beziehungen zu den Emiraten befasst, zeugt von der neuen Stärke des Systems.

Für kongolesische Würdenträger, die ihr Vermögen im sonnigen Dubai angelegt haben, ist die Botschaft klar: Was den Drogenbossen angetan wurde, kann morgen auch für sie gelten.

Diese Vorwürfe kommen nicht von ungefähr. Seit Jahren sammeln kongolesische und europäische NGOs Berichte, Zeugenaussagen und Bankbeweise. Ihre Strategie ist klar: Die Trägheit eines mundtot gemachten kongolesischen Justizsystems zu umgehen und dort zuzuschlagen, wo sich die Verantwortlichen sicher wähnen – in Europa, wo sie belgische Ausweispapiere besitzen. „Wenn unsere Gerichte zum Schweigen gebracht werden, dann lasst uns Gerechtigkeit dort suchen, wo unsere Diebe ihr Geld verstecken“, fasste ein Aktivist, den wir in Brüssel trafen, zusammen.

Ein politisches Erdbeben im Anmarsch

In Kinshasa ist der Schock groß. Nie zuvor war der Präsidentenzirkel so direkt entlarvt worden. Félix Tshisekedi, der sich als der Mann präsentierte, der mit den Praktiken der Kabila-Ära gebrochen hatte, sieht nun seinen inneren Kreis in derselben Falle gefangen. Für die Opposition ist dies ein politischer Glücksfall. Manche sprechen bereits von einem „kongolesischen Katargate“. Andere weisen darauf hin, dass das Tshisekedi-Regime das Kabila-System nicht nur verlängert, sondern verstärkt hat.

Brüssel, der unwissentliche Schiedsrichter des kongolesischen Schicksals

Belgien hat diese Rolle nicht angestrebt, übernimmt sie nun aber. Sollten diese Ermittlungen erfolgreich sein, riskieren sie, das internationale Image des kongolesischen Präsidenten zu schädigen und die Karten in Kinshasa neu zu mischen. Denn hinter ein paar glitzernden Villen in Doha oder Dubai verbirgt sich eine brutale Wahrheit: Der Reichtum der angeschlagenen Demokratischen Republik Kongo verdunstet weiterhin im Ausland.

Fazit: Das Ende der bequemen Straflosigkeit?

Die Geschichte steht erst am Anfang. Die Ermittlungen werden Zeit brauchen. Doch eines ist bereits sicher: Kongolesische Würdenträger mit belgischer Staatsangehörigkeit sind nicht länger unantastbar. Brüssel, einst ein diskreter Zufluchtsort, wird zum Gericht.

Und morgen könnten die Emirate selbst zum Relais dieser Rechenschaftspflicht werden.

Jüngste Auslieferungen zeigen, dass Dubai kein Zufluchtsort mehr für Menschenhändler und Reichenplünderer ist.

Kongolesische Würdenträger wissen nun: Das gelobte Land ihrer unrechtmäßig erworbenen Vermögen verwandelt sich in eine juristische Falle. Eine Ära geht zu Ende: die, in der man in Kinshasa Kongolese und in Brüssel Belgier sein konnte, ungestraft den Reichtum des Landes plünderte und ihn in Dubai versteckte. Von nun an nehmen es belgische Richter und internationale Abkommen auf sich, uns daran zu erinnern, dass Straflosigkeit nicht ewig währt (https//:kivu-avenir.com)

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