20.11.2025

Die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) plant ihre erste Volkszählung seit 1984.

Mit einer geschätzten Bevölkerung von über 100 Millionen Menschen reaktiviert die DRK ein langjähriges Projekt: die zweite allgemeine Volks- und Wohnungszählung. Die letzte Zählung fand 1984 statt, was bedeutet, dass fast 40 Jahre lang keine vollständigen und aktuellen demografischen Daten vorlagen. Diese neue Maßnahme soll diese Lücke schließen, und die Regierung möchte den Prozess auf direkte Anweisung des Präsidenten beschleunigen. Zum ersten Mal seit 2013 traf sich die Nationale Volkszählungskommission mit dem Premierminister.

Die Behörden der Demokratischen Republik Kongo wollen trotz der komplexen Lage zügig vorankommen. Aktuell liegt ein Fahrplan vor: Er umfasst den Zeitraum von 2025 bis 2027, ein Jahr vor den nächsten Wahlen 2028. Doch es ist noch ein langer Weg. Die Demokratische Republik Kongo benötigt für diese Volkszählung rund 200 Millionen US-Dollar. Die Durchführung wird voraussichtlich zweieinhalb Jahre dauern, sobald die Mittel bereitgestellt sind. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen: Die Regierung muss bis Dezember 2025 35 Millionen US-Dollar mobilisieren, um die prioritären Maßnahmen fortsetzen zu können.

Schwierige Rahmenbedingungen

Premierministerin Judith Suminwa versicherte, dass die Regierung entschlossen sei, die Mittel für die zweite Volkszählung bereitzustellen und auszuzahlen. Sie räumte jedoch die schwierigen Rahmenbedingungen ein: Die Regierung kontrolliere einen Teil der Kivu-Region nicht, Ituri sei weiterhin instabil, und die Opposition fordere einen nationalen Dialog, um in mehreren Fragen einen Konsens zu erzielen. Trotz dieser Umstände wolle die Regierung zügig handeln. So sei beispielsweise heute der von der Premierministerin gesetzte Stichtag für ein Treffen zu den Sicherheitsaspekten der Volkszählung. Judith Suminwa erwarte zudem bis Ende dieser Woche ein Dokument von Staatsminister Guylain Nyembo, zuständig für Planung: den detaillierten Haushaltsplan für dringende Bedarfe im Zeitraum Dezember 2025/Januar 2026. Auch im Haushalt 2026 seien spezifische Mittel für diese Maßnahme vorgesehen. Unterstützung durch die Afrikanische Entwicklungsbank sei sogar geplant (www.rfi.fr) „20.11.2025“ weiterlesen